Sternwarte reaktivieren und Kuppelkino: Geraer Verein greift nach den Sternen – Ostthüringer Zeitung

Ronny Elsner, Präsident des Vereins Astronomisches Zentrum Gera. Er will unter anderem die alte Pioniersternwarte wieder öffentlich nutzbar machen. Foto: Marcel Hilbert

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Gera.Ja, es wird nach den Sternen gegriffen. Nein, es soll sich nicht nur um Luftschlösser handeln. „Wir glauben daran, dass unsere Projekte umsetzbar sind“, sagt Ronny Elsner. Er ist Präsident des erst im September gegründeten Vereins „Astronomisches Zentrum Gera“. Und Projekte gibt es zunächst zwei, die sich Elsner und seine Mitstreiter auf die Fahnen geschrieben haben: die Reaktivierung der Geraer Pioniersternwarte und die Eröffnung eines 360-Grad-Kuppelkinos.

Grundsätzlich, sagt Elsner, will der zurzeit sieben Mitglieder zählende Verein zur naturwissenschaftlichen Bildung in der Stadt beitragen. Als Anfang der Woche unser Beitrag zum „Arbeitskreis Naturwissenschaftlich-Technische Bildung“ und dessen Vortragsabend am Freitag, 18 Uhr, im Naturkundemuseum erschienen ist, habe Ronny Elsner gleich Kontakt mit den Machern aufgenommen, sagt er. „Deren Anliegen passt haargenau zu unserem“, sagt er und spricht als weiteres wichtiges Ziel des Vereins, die Vernetzung an.

Aus Brandschutzgründen stillgelegt

Er stehe inzwischen mit anderen Vereinen und Sternwarten, wie der Volkssternwarte Urania Jena, mit langjährigen Zeiss-Mitarbeitern, Lehrern und vielen anderen Akteuren in Kontakt, erzählt er. Dabei geht es sicher nicht nur um die ideelle, sondern auch um die materielle Unterstützung der ambitionierten Vorhaben. „Wir sind auf der Suche nach Sponsoren und Spendern“, sagt Elsner, außerdem versuche man, Fördergelder zu akquirieren.

Für die Reaktivierung der vor einigen Jahren aus brandschutztechnischen Gründen stillgelegten Sternwarte im „Haus der Pioniere“, Geschwister-Scholl-Straße, sieht der 45-jährige Geraer zwei Möglichkeiten. Entweder vor Ort die nötigen Voraussetzungen schaffen oder die etwa zwei Tonnen schwere Sternwarte mit fünf Metern Durchmesser umsetzen auf ein anderes Gebäude.

Das Ziel sei in beiden Fällen ganz klar, die aus den 1950er- Jahren stammende Sternwarte mit einem Zeiss-Planeten-Teleskop wieder für die Öffentlichkeit nutzbar zu machen. „Ich bin mit dem neuen Eigentümer des Gebäudes inklusive der Sternwarte im Gespräch“, sagt Ronny Elsner. Wobei es neben der Sternwarte auch um die dortigen Kleingeräte, Dias und Aufzeichnungen gehe.

Metropol-Geschäftsführer Pfeil: „Spannende Idee“

Während Elsner weiß, dass dieses Vorhaben wohl ein „größerer und länger dauernder Akt“ sein wird, klingt das zweite Projekt, das 360-Grad-Domekino, schneller realisierbar. Umgesetzt werden soll die Idee im Metropol-Kino, sagt Ronny Elsner. Auch hier laufen Gespräche, wie Metropol-Geschäftsführer Christian Pfeil bestätigt. Die Idee ist, in einem geplanten dritten Saal im Metropol – einem kleinen Eventkino mit nur etwa 30 Plätzen – einen 360-Grad-Projektor und die entsprechende Kuppelförmige Leinwand zu installieren. Vor allem vormittags für Schüler könnten, so wie im Planetarium, Filme zum Thema Astronomie oder zu anderen Bildungsthemen gezeigt werden. Aber, so Elsner, sicher könnten auch für das allgemeine Publikum Vorstellungen gegeben werden. Der Vereinschef hofft auf eine Realisierung im ersten Halbjahr 2016.

Sicher, sagt er, koste das alles Geld. Er hoffe aber nun auch durch den Schritt an die Öffentlichkeit, viele Gleichgesinnte zu finden. Das neu eingerichtete Spendenkonto ist auf der Internetseite des Vereins zu finden.

Seine „Leidenschaft fürs Universum“ sei bereits im Kindesalter geweckt worden, sagt der in Gera geborene Software-Entwickler und erinnert sich, wie er mit fünf Jahren auf dem Hof in Roschütz Satelliten und Sternschnuppen beobachtet habe. Er war selbst auch mehrfach in der Geraer Sternwarte, die er nun „vor der Vergessenheit bewahren möchte, obwohl das ja teilweise schon passiert sei.“

Antrieb, so sagt er, erhalte er dabei auch von seiner Frau, Vizepräsidentin des Vereins, sowie von seinen Kindern, die er schon mit seiner Leidenschaft angesteckt habe. „Das möchte ich auch an den Schulen bei den Schülern erreichen.“

Quelle:

Marcel Hilbert / 26.11.15 / OTZ

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Ein Kommentar

  1. Hallo…Wir möchten gern ein Newton Kopernikus Teleskop an ihren Verein spenden. Ich finde ihre Idee mit der Sternenwarte Klasse und würde Sie gern unterstützen,da unsere Familie auch Sternen verrückt ist. Bitte melden Sie sich bei uns!

    Tel:0365/22626303

    Liebe Grüße

    Fam. Bracht

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